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Bewertungssystem

Schwer oder leicht, lang oder kurz – das ist natürlich relativ, je nach Leistungsstand des Betrachters. Daher ist es wichtig, dass die Routenbeschreibungen untereinander vergleichbar sind. Damit Sie sich ein optimales Bild von den Routen machen können, hier eine Erklärung zu unserem Bewertungssystem.

Die tourentipp.com-Bewertungsskala hat 6 Stufen und stellt sich grafisch so dar

1
2
3
4
5
6
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Stufe 4
Stufe 5
Stufe 6

Mit diesen 6 Stufen bewerten wir folgende Kriterien einer Tour in einer Grafik

  • Schwierigkeit
  • konditioneller Anspruch
  • Gefahrenpotential
  • landschaftlicher Reiz
  • Frequentierung

Bergtour oder Wanderung? Bei Sommertouren sind die Routen mit der Schwierigkeitsbewertung 1 bis 3 als einfache bis anspruchsvolle Bergwanderungen einzustufen (und so auch im Text benannt); die Bewertungen von 4 bis 6 sind mäßig schwierigen bis sehr schwierigen alpinen Bergtouren zuzuordnen. Achtung, eine leichte, jedoch alpine Bergtour ist schwieriger als eine anspruchsvolle Wanderung! Die Schwierigkeitsbewertung von tourentipp.com (S1 bis S6 ist angelehnt an das Schweizer Bewertungssystem T1 bis T6) und bezieht sich rein auf die technischen Schwierigkeiten nicht auf den konditionellen Anspruch.

Schwierigkeitsstufen S1 bis S6 bei Sommertouren

S1 - Einfache Bergwanderung oder Wanderung

Einfaches Gelände mit gut zu gehenden Wegen wie Forststraßen und einfache Wanderwege sowie sehr leichtes wegloses Gelände ohne Orientierungsproblematik.

S2 - Mittelschwere oder mäßig schwere Bergwanderung

Hier geht es u.a. über schmale Steige oder Waldpfade, doch das Gelände ist noch fehlerverzeihend und der Weg selbst technisch unschwierig, wenn auch teilweise schon richtig steil.

S3 - Anspruchsvolle Bergwanderung

Entweder technisch einfache Pfade und Steige, jedoch in einem ausgesetzten oder sehr steilem Gelände, das keine Fehler verzeiht und daher Trittsicherheit erfordert. Oder es gibt auf der Route schon die eine oder andere kurze Stelle, an der der Wanderweg mit einem Seil gesichert ist oder man sich auch kurz mit der Hand abstützen muss, um das Gleichgewicht zu halten. Die Route kann auch weglose Abschnitte enthalten und kann exponierte Stellen mit Absturzgefahr sowie Geröll und Schrofen enthalten.

S4 - Leichte, bzw. mäßig schwierige alpine Bergtour

Alpines Gelände (häufig Fels und Schrofen), wenn auch überwiegend einfaches alpines Gelände mit ausgesetzten Stellen (Absturzgelände). Gesicherte Passagen oder Felsstufen, die ein Hinlangen mit der Hand erfordern, sind hier normal; ebenso ganz leichte und kurze Kletterstellen (bis max. II UIAA). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind im oft heiklen Steilgelände obligatorisch. Wege nicht zwingend vorhanden. Für Geübte jedoch kein Problem, sondern ein Genuss.

S5 - Anspruchsvolle alpine Bergtour

Alpines, manchmal wegloses Gelände mit vielen, teilweise sehr ausgesetzten Passagen. Kletterstellen bis II UIAA sind hier die Regel. Auch sehr steiles brüchiges Gelände, heikle Gras- oder Geröllhalden. Große alpine Erfahrung und absolute Schwindelfreiheit sowie ein gewisses Kletterkönnen sind obligatorisch.

S6 - Sehr schwierige alpine Bergtour, bzw. leichte Klettertour

Sehr anspruchsvolles alpines Gelände (Fels, Geröll, Schrofen, steile Grashalden), auch extrem ausgesetzte lange Passagen. Kletterstellen können in Einzelfällen stellenweise auch den IV. Grad erreichen. Je nach Können muss eigenständig gesichert werden. Hervorragendes alpines Können und große alpine Erfahrung obligatorisch.

Schwierigkeit: Diese Angabe bezieht sich ausschließlich auf die geh-, kletter- bzw. abfahrtstechnische Schwierigkeit einer Tour. Dabei ist vor allem die schwierigste Stelle ausschlaggebend, aber auch wie lange die Schwierigkeiten anhalten. Bei neueren Skitouren-Beschreibungen verwenden wir zudem im Text die Steilheitsklassen wie sie auch der Lawinenlagebericht definiert.

Steilheitsklassen:

  • mäßig steil: unter 30°
  • steil: 30° bis 35°
  • sehr steil: 35° bis 40°
  • extrem steil: ab 40°

Konditioneller Anspruch: Diese Angabe wird aus Entfernung und Höhendifferenz errechnet. Eine Tour mit mittlerem konditionellen Anspruch weist etwa 1200 Höhenmeter auf, wenn die Entfernung nicht ungewöhnlich lang ist.

Gefahrenpotential: Bei allen Sommertouren bezieht sich die Angabe auf schlechte Wege, Absturzgefahr (ausgesetzte Stellen), Steinschlag- und Spaltengefahr; bei Skitouren und Skihochtouren ist hier überwiegend die potentielle Lawinengefährdung gemeint.

Landschaftlicher Reiz: Sicher ein eher subjektives Kriterium, dennoch versuchen die Autoren hier eine möglichst allgemeingültige und nachvollziehbare Bewertung abzugeben.

Frequentierung: Die Besuchszahl eines Gipfels hängt von Witterung, Wochentag und beispielsweise Ferienzeiten ab. Dennoch kann man Vergleiche unter den einzelnen Touren anstellen, ob sie relativ viel oder relativ wenig begangen werden.

Wichtiger Hinweis! Da Kategorien nur eine ganz beschränkte Aussagekraft haben, sollen die Bewertungsstufen nur dem schnellen Überblick und der Schellsuche dienen. Wir setzten hier auf eine ausführliche Beschreibung; sie erklärt die vorhandenen Schwierigkeiten und die Charakteristik einer Tour im Detail.

Gehzeiten: Diese Angabe bezieht sich auf die reine Gehzeit ohne Pausen. Denn keiner kann vorhersehen, wie viele Pausen der einzelnen einlegt. Wohl aber kann man aus Höhendifferenz, Entfernung (AV-Formel) und persönlicher Erfahrung eine durchschnittliche Gehzeit errechnen. Dies ist aber nur ein Durchschnittswert. Konditionsstarke werden die Zeitangabe meist deutlich unterbieten, Leistungsschwächere werden mehr Zeit einkalkulieren müssen. Da die Zeitangaben der einzelnen Routenbeschreibungen jedoch untereinander vergleichbar sind, sind sie in jedem Fall Anhaltspunkt für die individuelle Tourenplanung und Routenauswahl.

Lawinengefahr: Diese Angabe bezieht sich ausschließlich auf die potentielle Gefährdung einer Route. Die aktuelle Lawinensituation wird hier nicht berücksichtigt! Eine stark gefährdete Route kann also bei besonders sicheren Verhältnissen durchaus machbar sein, wogegen eine Tour mit geringer potentieller Gefährdung bei sehr schlechten Verhältnissen möglicherweise nicht mehr vertretbar ist. Für die Planung einer Wintertour sind daher der aktuelle Lawinenlagebericht und eigenständiges Beurteilungsvermögen unerlässlich.

Auf ein Wort unter Bergfreunden

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie einer Tour gewachsen sind, ob Sie die nötige alpine Erfahrung, Ausrüstung oder Ausbildung dazu haben, verzichten Sie lieber auf eine Tour oder schließen Sie sich einer professionellen Führung an. Bedenken Sie, dass unsere Bewertungen immer von normalen Verhältnissen ausgehen, dass bei schlechten Wetter- oder Schneeverhältnissen eine Tour aber deutlich schwieriger sein kann. Hinzu kommt, dass sich die Verhältnisse im Gebirge sehr schnell ändern können. Bitte beachten Sie diesen Hinweis – wir wollen, dass Sie viel Spaß in den Bergen haben und wieder gesund nachhause kommen!

Zudem liegt uns natürlich die Natur am Herzen. Bitte gehen Sie sorgsam mit der Umwelt um, schützen Sie die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt in den Bergen, bleiben Sie auf den Wegen (soweit vorhanden)! Wer Fahrgemeinschaften bilden oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann, entlastet zudem die Umwelt. Vielleicht finden Sie im Forum sogar neue Freunde, die gerne zusammen mit ihnen in die Berge fahren. Beim Parken vor Ort sollte man fair sein und Privatgrund unbedingt respektieren. (Versetzen Sie sich diesbezüglich auch einmal in die Situation der Anwohner!).

Müll gehört nicht in die Berge, das gilt auch für den Ausgangspunkt der Tour. Lärm ist übrigens auch eine Art von Müll - also bitte die Ruhe genießen und nicht stören!